Heikvaldo: Tango-Argentino - Erfahrungen

Heikvaldo: Wo sind meine "magischen Momente" hin?

(Kommentare: 0)

 

Wer meinen Blog von Anfang an gelesen hat, der kennt meine "magischen Momente". Also die Minuten bei denen die 3-Faltigkeit des Tango (Nur-sie-ich-und-die Musik) zum Vorschein kommt. Also die Augenblicke beim Tanzen, in denen die Körper beider Tänzer zu einer Einheit verschmelzen und die Musik für den Rest sorgt. Alles andere um uns herum gerät in Vergessenheit.

 

Die letzten Wochen habe ich allerdings solche Momente nicht mehr erlebt. Was ist geschehen? Was ist jetzt anders? Liegt es daran, dass ich mit vielen verschiedenen Frauen getanzt habe (eine "echte" Favoritin ist nicht dabei gewesen)? Fehlt mir sozusagen das "persönliche Interesse" an meiner jeweiligen Tanzpartnerin? Hat es deswegen nicht geklappt?

 

Oder liegt es am Tanz selbst? Ist es nicht mehr so interessant wie am Anfang? Kehrt bereits jetzt so etwas wie Routine ein? Wird es schon langweilig? Liegt es an den Stilrichtungen? Ich tanze mittlerweile ja auch viel Milonga und Vals. Selbst Nuevo habe ich kürzlich probiert. Ist das der Grund? Wo sind diese wundervollen Minuten der perfekten Gemeinsamkeit????? Ich will sie wieder haben!!!!!

 

Analyse! Ich habe mich tänzerisch ja wohl weiter entwickelt. Ich tanze mehr Elemente (Ochos, Sacada, traspie, ...). Verhindern die solche Momente? Wohl eher nicht. Oder doch? Natürlich muss ich mich dann mehr auf das Tanzen konzentrieren, als wenn ich "nur" gehe und einfache Elemente tanze. Das fordert mehr Gehirnarbeit. Bleibt deswegen weniger "Raum" für die Gefühlswelt?

 

Milonga und Vals möchte ich einmal zur Seite legen. Aufgrund des Tanztempos und der getanzten Musik liegt hierbei ja eher das fröhliche, schnelle im Vordergrund. Der Spaß an der Bewegung. Hier geht es primär nicht um den "Genuss" des langsamen. Aufgrund der Geschwindigkeit und des dabei zurückgelegten Weges muss ich mich auch mehr um die anderen Tanzpaare kümmern. Mein "Radar" ist beschäftigter. Ist das ein Grund?

 

Also konzentriere ich mich wieder auf den Tango. Bei den bisherigen "magischen Momenten" habe ich betont langsam und konzentriert getanzt. Ich nehme dann jede noch so kleine Regung meiner Tanzpartnerin wahr. Ich spüre ihre Atmung. Mein Gehirn wird nicht mit "Sonderaufgaben" belastet (jetzt den Ocho, dann ins Kreuz führen, dann ...). Ich tanze dabei auf kleinem Raum. Damit kann ich die Überwachungsaufgaben herunterfahren.

 

Ich denke, dass sind die entscheidenden Gründe. Ich muss mich mehr auf das Innere konzentrieren, als mich durch das Äußere ablenken zu lassen. Bei der nächsten Milonga werde ich das wieder mehr versuchen. Mal sehen, ob es dann auch wieder klappen wird.

 

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Wer meinen Blog von Anfang an gelesen hat, der kennt meine "magischen Momente". Also die Minuten bei denen die 3-Faltigkeit des Tango (Nur-sie-ich-und-die Musik) zum Vorschein kommt. Also die Augenblicke beim Tanzen, in denen die Körper beider Tänzer zu einer Einheit verschmelzen und die Musik für den Rest sorgt. Alles andere um uns herum gerät in Vergessenheit.

 

Die letzten Wochen habe ich allerdings solche Momente nicht mehr erlebt. Was ist geschehen? Was ist jetzt anders? Liegt es daran, dass ich mit vielen verschiedenen Frauen getanzt habe (eine "echte" Favoritin ist nicht dabei gewesen)? Fehlt mir sozusagen das "persönliche Interesse" an meiner jeweiligen Tanzpartnerin? Hat es deswegen nicht geklappt?

 

Oder liegt es am Tanz selbst? Ist es nicht mehr so interessant wie am Anfang? Kehrt bereits jetzt so etwas wie Routine ein? Wird es schon langweilig? Liegt es an den Stilrichtungen? Ich tanze mittlerweile ja auch viel Milonga und Vals. Selbst Nuevo habe ich kürzlich probiert. Ist das der Grund? Wo sind diese wundervollen Minuten der perfekten Gemeinsamkeit????? Ich will sie wieder haben!!!!!

 

Analyse! Ich habe mich tänzerisch ja wohl weiter entwickelt. Ich tanze mehr Elemente (Ochos, Sacada, traspie, ...). Verhindern die solche Momente? Wohl eher nicht. Oder doch? Natürlich muss ich mich dann mehr auf das Tanzen konzentrieren, als wenn ich "nur" gehe und einfache Elemente tanze. Das fordert mehr Gehirnarbeit. Bleibt deswegen weniger "Raum" für die Gefühlswelt?

 

Milonga und Vals möchte ich einmal zur Seite legen. Aufgrund des Tanztempos und der getanzten Musik liegt hierbei ja eher das fröhliche, schnelle im Vordergrund. Der Spaß an der Bewegung. Hier geht es primär nicht um den "Genuss" des langsamen. Aufgrund der Geschwindigkeit und des dabei zurückgelegten Weges muss ich mich auch mehr um die anderen Tanzpaare kümmern. Mein "Radar" ist beschäftigter. Ist das ein Grund?

 

Also konzentriere ich mich wieder auf den Tango. Bei den bisherigen "magischen Momenten" habe ich betont langsam und konzentriert getanzt. Ich nehme dann jede noch so kleine Regung meiner Tanzpartnerin wahr. Ich spüre ihre Atmung. Mein Gehirn wird nicht mit "Sonderaufgaben" belastet (jetzt den Ocho, dann ins Kreuz führen, dann ...). Ich tanze dabei auf kleinem Raum. Damit kann ich die Überwachungsaufgaben herunterfahren.

 

Ich denke, dass sind die entscheidenden Gründe. Ich muss mich mehr auf das Innere konzentrieren, als mich durch das Äußere ablenken zu lassen. Bei der nächsten Milonga werde ich das wieder mehr versuchen. Mal sehen, ob es dann auch wieder klappen wird.

 

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