Heikvaldo: Tango-Argentino - Erfahrungen

Heikvaldo: Harmonie im Paar II

(Kommentare: 0)

 

Wow. Was für ein Tanzgefühl. Das ist wahre Harmonie. Ein super Workshop bei phantastischen Lehrern.

 

Teils aus Neugier, teils aufgrund erster Kontakte mit den Lehrern während einer Practica habe ich mich entschlossen, einen Workshop bei ihnen zu besuchen. Er ist ein sehr eleganter Tänzer. Es sind aber nicht seine besonderen Bewegungen, toll geführte Figuren. Nein, es ist einfach elegant und dabei elegant einfach.

 

Wir stehen im Kreis. Ein Teil seiner Philosophie ist, den Körper nur das tanzen zu lassen, war er auch ohne Probleme tanzen kann. Ein Bein leicht in die Luft und damit einen Kreis auf dem Boden beschreiben. Das ist der natürliche Bewegungsraum dieses Beines. Alles andere wäre jetzt "unnatürlich". Also nichts "erzwungenes", nicht "aufgedrücktes" (vermutlich verstehen die Frauen zuerst was ich hier meine). Der Führende "verlangt" nichts von seiner Tanzpartnerin.

 

Er läuft einfach nur harmonisch und tanzt dabei nur Dinge, die den Fluss nicht stören. Somit ergeben sich ganz automatisch Drehungen, Ochos (wobei er uns die völlig anders zeigt, als wir sie alle bisher gewohnt waren). Doch wir beginnen erst einmal bei der Umarmung. Die Frau in Tanzrichtung, ich leicht gedreht nach innen. Dann den rechten Arm um sie gelegt. Es soll geschlossen getanzt werden. Wie von alleine begibt sich alles genau dahin, wo es "hingehört". Ich bin baff.

 

Doch, ich hab schon oft geschlossen getanzt. Aber es war bisher nicht so "perfekt" von der Umarmung her. Keine Anspannung, nichts unangenehm. Es passte perfekt zu meinem Körper (sicher hatte die Frau ihren Anteil daran. Wäre sie z.B. deutlich kleiner, hätte ich schon Probleme gehabt). Soweit, so gut. Ochos im Zick-zack? Ich bin erst einmal verwirrt. Dann laufe ich mit meiner Tanzpartnerin los. Ja, es geht. Aber da es hier ja primär nicht um Schritte geht, ist das jetzt mal Nebensache. Der Punkt ist, dass ich meine Tanzpartnerin eigentlich gar nicht führe. Ich muss es auch nicht.

 

Es geschieht beinahe alles von alleine. Der Tanzfluss sagt leichte Linksdrehung und ich mache es. Sie mit mir. Wir sind ja schließlich durch die Umarmung verbunden. Zuerst ist es noch etwas fest. "Nicht schieben, nicht drücken" sind die Worte der Frau in meinem Arm. Gut, ich "lasse nach". Ich gehe jetzt, als wäre ich alleine. Nichts "steht im Weg" (und das verstehen jetzt wohl eher die Männer zuerst). Ich gehe, als ob sie gar nicht da wäre.

 

Wir nehmen Übungshaltung ein. Sie fasst meine Schultern, ich sie bei der Taille. Wir gehen weiter. Kein Widerstand ihrerseits. Für sie fühlt es sich sehr gut an. Kein Druck, keine "Gewalt", nichts. Nein, jetzt nicht mit der Hüfte ... kein Oberkörper drehen. Einfach dem Fluss folgen (wie soll man so etwas gut beschreiben?). Wir spüren jedenfalls beide sofort, wenn ich etwas machen will, was gerade nicht zum Fluss passt. Ich experimentiere. Ja, diese Bewegung war gut, diese hart an der Grenze.

 

Wir spüren es sofort beide. Ich brauche bereits ein bisschen Kraft, um sie "zu bewegen". Nein, das soll so nicht sein. Also wieder zurück in den Fluss. Erstaunlich wie sanft und einfach alles geht. Gut, wir bewegen uns bisher in relativ einfachen "Figuren". Aber es ist schön. Sehr schön sogar. Sie genießt es, weil ich "nichts von ihr will". Ich genieße es, weil ich "nichts" machen muss. Es passiert einfach. Wir spüren beide von selbst was kommen muss.

 

Ich kämpfe zwar immer wieder einmal mit meiner "Standardhüfte" (also nach außen gedreht, anstatt zur Partnerin), aber auch das wird sich hoffentlich noch geben. Und Ruck-zuck ist der Workshop um. Leider. Am liebsten würden wir jetzt alle einfach so weiter tanzen.

 

Ich glaube, dass verstehe ich ab sofort unter "Harmonie im Paar". Und Achtung meine Damen, das wird ein völlig neues Tanzgefühl für euch bei unserer nächsten Tanda.

 

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Wow. Was für ein Tanzgefühl. Das ist wahre Harmonie. Ein super Workshop bei phantastischen Lehrern.

 

Teils aus Neugier, teils aufgrund erster Kontakte mit den Lehrern während einer Practica habe ich mich entschlossen, einen Workshop bei ihnen zu besuchen. Er ist ein sehr eleganter Tänzer. Es sind aber nicht seine besonderen Bewegungen, toll geführte Figuren. Nein, es ist einfach elegant und dabei elegant einfach.

 

Wir stehen im Kreis. Ein Teil seiner Philosophie ist, den Körper nur das tanzen zu lassen, war er auch ohne Probleme tanzen kann. Ein Bein leicht in die Luft und damit einen Kreis auf dem Boden beschreiben. Das ist der natürliche Bewegungsraum dieses Beines. Alles andere wäre jetzt "unnatürlich". Also nichts "erzwungenes", nicht "aufgedrücktes" (vermutlich verstehen die Frauen zuerst was ich hier meine). Der Führende "verlangt" nichts von seiner Tanzpartnerin.

 

Er läuft einfach nur harmonisch und tanzt dabei nur Dinge, die den Fluss nicht stören. Somit ergeben sich ganz automatisch Drehungen, Ochos (wobei er uns die völlig anders zeigt, als wir sie alle bisher gewohnt waren). Doch wir beginnen erst einmal bei der Umarmung. Die Frau in Tanzrichtung, ich leicht gedreht nach innen. Dann den rechten Arm um sie gelegt. Es soll geschlossen getanzt werden. Wie von alleine begibt sich alles genau dahin, wo es "hingehört". Ich bin baff.

 

Doch, ich hab schon oft geschlossen getanzt. Aber es war bisher nicht so "perfekt" von der Umarmung her. Keine Anspannung, nichts unangenehm. Es passte perfekt zu meinem Körper (sicher hatte die Frau ihren Anteil daran. Wäre sie z.B. deutlich kleiner, hätte ich schon Probleme gehabt). Soweit, so gut. Ochos im Zick-zack? Ich bin erst einmal verwirrt. Dann laufe ich mit meiner Tanzpartnerin los. Ja, es geht. Aber da es hier ja primär nicht um Schritte geht, ist das jetzt mal Nebensache. Der Punkt ist, dass ich meine Tanzpartnerin eigentlich gar nicht führe. Ich muss es auch nicht.

 

Es geschieht beinahe alles von alleine. Der Tanzfluss sagt leichte Linksdrehung und ich mache es. Sie mit mir. Wir sind ja schließlich durch die Umarmung verbunden. Zuerst ist es noch etwas fest. "Nicht schieben, nicht drücken" sind die Worte der Frau in meinem Arm. Gut, ich "lasse nach". Ich gehe jetzt, als wäre ich alleine. Nichts "steht im Weg" (und das verstehen jetzt wohl eher die Männer zuerst). Ich gehe, als ob sie gar nicht da wäre.

 

Wir nehmen Übungshaltung ein. Sie fasst meine Schultern, ich sie bei der Taille. Wir gehen weiter. Kein Widerstand ihrerseits. Für sie fühlt es sich sehr gut an. Kein Druck, keine "Gewalt", nichts. Nein, jetzt nicht mit der Hüfte ... kein Oberkörper drehen. Einfach dem Fluss folgen (wie soll man so etwas gut beschreiben?). Wir spüren jedenfalls beide sofort, wenn ich etwas machen will, was gerade nicht zum Fluss passt. Ich experimentiere. Ja, diese Bewegung war gut, diese hart an der Grenze.

 

Wir spüren es sofort beide. Ich brauche bereits ein bisschen Kraft, um sie "zu bewegen". Nein, das soll so nicht sein. Also wieder zurück in den Fluss. Erstaunlich wie sanft und einfach alles geht. Gut, wir bewegen uns bisher in relativ einfachen "Figuren". Aber es ist schön. Sehr schön sogar. Sie genießt es, weil ich "nichts von ihr will". Ich genieße es, weil ich "nichts" machen muss. Es passiert einfach. Wir spüren beide von selbst was kommen muss.

 

Ich kämpfe zwar immer wieder einmal mit meiner "Standardhüfte" (also nach außen gedreht, anstatt zur Partnerin), aber auch das wird sich hoffentlich noch geben. Und Ruck-zuck ist der Workshop um. Leider. Am liebsten würden wir jetzt alle einfach so weiter tanzen.

 

Ich glaube, dass verstehe ich ab sofort unter "Harmonie im Paar". Und Achtung meine Damen, das wird ein völlig neues Tanzgefühl für euch bei unserer nächsten Tanda.

 

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