Heikvaldo: Tango-Argentino - Erfahrungen

Heikvaldo: Manchmal hilft es die Frau zu sein

(Kommentare: 0)

 

Rollentausch. Immer wieder hilfreich. Aus den unterschiedlichsten Gründen tauschen Tänzer manchmal die Rollen. Spaß, Neugier, Interesse, mangels anderem Tanzpartner. Da tanzt dann Frau mit Frau, Mann mit Mann. Oder Mann als Frau und umgekehrt.

 

Bei mir selbst schafft es zum einen ein Verständnis für die Frauenrolle (wenn ich selbst diese Rolle übernehme und mich führen lasse), zum anderen hilft es mir aber auch bei "Problemen" mit meiner eigenen Führung. Warum klappt manches nicht oder nicht bei den meisten Frauen (mit allen Frauen klappen wohl die wenigsten Dinge beim TA)?

 

Diesmal "arbeite" ich an einer Thematik, die mir immer wieder passiert. Ich beginne per linkem Seitschritt einen Rückwärtsocho zu führen. Nach dem Schließen mit rechts und erneutem Seitwärtsschritt mit links "überprüfe" ich kurz, ob die Frau meine Absicht verstanden hat und entsprechend geht.

 

Oftmals reagieren Frauen aber nicht wie von mir erwartet und ich breche das Ganze ab. Dann laufe ich stattdessen nach vorne weiter. Bei der letzten Tanzstunde wollte ich das einmal etwas genauer untersuchen und habe mit meiner Partnerin geübt. Wenn sie nicht weiß was ich will, dann klappt es auch hier manchmal nicht.

 

Also stelle ich mich neben sie, erkläre kurz was ich vorhabe und tanze parallel mit ihr die Frauenrolle. Und dabei wird mir klar, dass der Ocho hier für die Frau erst mit dem zweiten Schritt beginnt (wie üblich möchte ich nicht zu sehr ins tänzerische Detail gehen. Es geht hier ja nicht um die Vermittlung von Bewegungen beim TA). Für die Frau ist beim Seitwärtsschritt noch gar nicht ersichtlich, wie es weitergehen soll. Erst beim nächsten Schritt (Mann nach rechts) wird für sie klar, was er vorhat.

 

"Logisch" werden jetzt einige sagen. Vermutlich vor allen die Frauen. Für mich (als Mann) ist das aber überhaupt nicht logisch. Es wird für mich erst dadurch greifbar, dass ich es selbst "erlebt" habe. Als Frau. Und das ist das Entscheidende. Der Rollentausch hilft mir, mit meiner Rolle besser klar zu kommen. Besser zu Kommunizieren (also zu führen).

 

Ähnlich ergeht es mir, wenn ich mit einem Mann tanze und dabei die Frauenrolle übernehme. Zugegeben, ich habe damit noch sehr wenig Erfahrung. Es ist für mich schon schwer genug, zu erkennen, wann ich wohin gehen soll. Es wird mir dabei aber auch sehr deutlich bewusst, wie stark ich auf entsprechende Führung seitens des Mannes angewiesen bin.

 

Und in Anlehnung an den Titel dieses Posts möchte ich auch den Frauen den Rat geben, es einmal als Mann (Führender) zu versuchen. Vielleicht relativiert das eure Ansprüche in Bezug zur perfekten Führung etwas, wenn ihr selber merkt, wie schwer das manchmal ist.

 

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Rollentausch. Immer wieder hilfreich. Aus den unterschiedlichsten Gründen tauschen Tänzer manchmal die Rollen. Spaß, Neugier, Interesse, mangels anderem Tanzpartner. Da tanzt dann Frau mit Frau, Mann mit Mann. Oder Mann als Frau und umgekehrt.

 

Bei mir selbst schafft es zum einen ein Verständnis für die Frauenrolle (wenn ich selbst diese Rolle übernehme und mich führen lasse), zum anderen hilft es mir aber auch bei "Problemen" mit meiner eigenen Führung. Warum klappt manches nicht oder nicht bei den meisten Frauen (mit allen Frauen klappen wohl die wenigsten Dinge beim TA)?

 

Diesmal "arbeite" ich an einer Thematik, die mir immer wieder passiert. Ich beginne per linkem Seitschritt einen Rückwärtsocho zu führen. Nach dem Schließen mit rechts und erneutem Seitwärtsschritt mit links "überprüfe" ich kurz, ob die Frau meine Absicht verstanden hat und entsprechend geht.

 

Oftmals reagieren Frauen aber nicht wie von mir erwartet und ich breche das Ganze ab. Dann laufe ich stattdessen nach vorne weiter. Bei der letzten Tanzstunde wollte ich das einmal etwas genauer untersuchen und habe mit meiner Partnerin geübt. Wenn sie nicht weiß was ich will, dann klappt es auch hier manchmal nicht.

 

Also stelle ich mich neben sie, erkläre kurz was ich vorhabe und tanze parallel mit ihr die Frauenrolle. Und dabei wird mir klar, dass der Ocho hier für die Frau erst mit dem zweiten Schritt beginnt (wie üblich möchte ich nicht zu sehr ins tänzerische Detail gehen. Es geht hier ja nicht um die Vermittlung von Bewegungen beim TA). Für die Frau ist beim Seitwärtsschritt noch gar nicht ersichtlich, wie es weitergehen soll. Erst beim nächsten Schritt (Mann nach rechts) wird für sie klar, was er vorhat.

 

"Logisch" werden jetzt einige sagen. Vermutlich vor allen die Frauen. Für mich (als Mann) ist das aber überhaupt nicht logisch. Es wird für mich erst dadurch greifbar, dass ich es selbst "erlebt" habe. Als Frau. Und das ist das Entscheidende. Der Rollentausch hilft mir, mit meiner Rolle besser klar zu kommen. Besser zu Kommunizieren (also zu führen).

 

Ähnlich ergeht es mir, wenn ich mit einem Mann tanze und dabei die Frauenrolle übernehme. Zugegeben, ich habe damit noch sehr wenig Erfahrung. Es ist für mich schon schwer genug, zu erkennen, wann ich wohin gehen soll. Es wird mir dabei aber auch sehr deutlich bewusst, wie stark ich auf entsprechende Führung seitens des Mannes angewiesen bin.

 

Und in Anlehnung an den Titel dieses Posts möchte ich auch den Frauen den Rat geben, es einmal als Mann (Führender) zu versuchen. Vielleicht relativiert das eure Ansprüche in Bezug zur perfekten Führung etwas, wenn ihr selber merkt, wie schwer das manchmal ist.

 

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