Heikvaldo: Tango-Argentino - Erfahrungen

Heikvaldo: Monogamer Tango

(Kommentare: 0)

 

Wer will das schon? Nun, einige. Was in einer Beziehung (normalerweise) erwünscht ist, ist beim Tango vermeintlich kontraproduktiv. Trotzdem wird es praktiziert. Ergebnisse eines Selbstversuches.

 

Ich kenne einige Tangopaare, die tanzen ausschließlich mit ihrem Partner. Also habe ich das auch einmal versucht (und damit möchte ich mich bei all meinen anderen Tanzpartnerinnen entschuldigen, die die letzten Wochen etwas kurz gekommen sind. Aber manchmal muss man(n) Opfer im Dienste der Wissenschaft bringen ;-)). Ich tanze also (fast ausschließlich) mit der gleichen Frau. Über mehrere Wochen hinweg.

 

Vorteile? Klar, man versteht sich (fast) blind. Die Dinge klappen immer besser. Vermeintliche Fehler werden ausgeglichen. Man kennt den anderen. Es ist genug gegenseitiges Vertrauen da, um Neues auszuprobieren. Man kommt insgesamt vorwärts. Es entfallen all die weniger amüsanten Tänze mit anderen Tanzpartnern (die ein anderes Niveau haben). Man ist eher bereit dem anderen Feedback zu geben. So kann auch Kritik angebracht werden.

 

Also alles in allem durchaus jede Menge Vorteile. Und wie sieht es mit Nachteilen aus? Der Vorteil des Fehler Ausgleichgens entpuppt sich hier als Nachteil. Andere Tanzpartner tun (können) das nicht. Nur so werden uns diese Fehler bewusst. Sonst würden wir sie gar nicht mehr wahrnehmen. Es ist also durchaus hilfreich, (viel) mit anderen zu tanzen.

 

Frau tanzt nur, was der feste Tanzpartner an Repertoire hat. Dadurch entgeht ihr die "Übung" mit anderen Partnern, anderen Bewegungsmustern. Auch der unterschiedliche "Führungstil" der Männer ist der Frau dadurch nicht (mehr) so vertraut. Als Mann "brennt" sich mir die Führung für genau diese eine Frau ein. Bei anderen Frauen mag manches damit aber nicht mehr klappen. Sie sind u.U. anderes gewohnt.

 

So habe ich beim "Test" festgestellt, dass ich mit anderen Frauen plötzlich nicht mehr so gut zurecht kam. Hat sich meine Führung zu sehr an der festen Tanzpartnerin orientiert. Habe ich zu viel vorausgesetzt? Wird die nonverbale Paarkommunikation durch die "Monogamie" negativ beeinflusst?

 

Und so habe ich mir zum Abschluss des Experiments eine ganzen Abend lang polygamen Tango gegönnt. Jede Menge verschiedener Tanzpartnerinnen. Bei jeder einzelnen habe ich mich zu Beginn der ersten Tanda erst einmal voll auf sie konzentriert. Was geht? Wie geht es? Und dann langsam anfangen.

 

Und meine Erkenntnis aus dem Versuch? Ich werde mir einen monogamen "Tangoharem" leisten. Viel mit der einen (festen) Tanzpartnerin tanzen. Das macht am meisten Spaß und fördert mein Vorwärtskommen. Aber gleichzeitig viel mit verschiedenen Frauen tanzen. Dadurch werde ich nicht "tangoblind". Und schließlich macht es auch immer wieder Spaß mit einer neuen Frau zu tanzen.

 

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Wer will das schon? Nun, einige. Was in einer Beziehung (normalerweise) erwünscht ist, ist beim Tango vermeintlich kontraproduktiv. Trotzdem wird es praktiziert. Ergebnisse eines Selbstversuches.

 

Ich kenne einige Tangopaare, die tanzen ausschließlich mit ihrem Partner. Also habe ich das auch einmal versucht (und damit möchte ich mich bei all meinen anderen Tanzpartnerinnen entschuldigen, die die letzten Wochen etwas kurz gekommen sind. Aber manchmal muss man(n) Opfer im Dienste der Wissenschaft bringen ;-)). Ich tanze also (fast ausschließlich) mit der gleichen Frau. Über mehrere Wochen hinweg.

 

Vorteile? Klar, man versteht sich (fast) blind. Die Dinge klappen immer besser. Vermeintliche Fehler werden ausgeglichen. Man kennt den anderen. Es ist genug gegenseitiges Vertrauen da, um Neues auszuprobieren. Man kommt insgesamt vorwärts. Es entfallen all die weniger amüsanten Tänze mit anderen Tanzpartnern (die ein anderes Niveau haben). Man ist eher bereit dem anderen Feedback zu geben. So kann auch Kritik angebracht werden.

 

Also alles in allem durchaus jede Menge Vorteile. Und wie sieht es mit Nachteilen aus? Der Vorteil des Fehler Ausgleichgens entpuppt sich hier als Nachteil. Andere Tanzpartner tun (können) das nicht. Nur so werden uns diese Fehler bewusst. Sonst würden wir sie gar nicht mehr wahrnehmen. Es ist also durchaus hilfreich, (viel) mit anderen zu tanzen.

 

Frau tanzt nur, was der feste Tanzpartner an Repertoire hat. Dadurch entgeht ihr die "Übung" mit anderen Partnern, anderen Bewegungsmustern. Auch der unterschiedliche "Führungstil" der Männer ist der Frau dadurch nicht (mehr) so vertraut. Als Mann "brennt" sich mir die Führung für genau diese eine Frau ein. Bei anderen Frauen mag manches damit aber nicht mehr klappen. Sie sind u.U. anderes gewohnt.

 

So habe ich beim "Test" festgestellt, dass ich mit anderen Frauen plötzlich nicht mehr so gut zurecht kam. Hat sich meine Führung zu sehr an der festen Tanzpartnerin orientiert. Habe ich zu viel vorausgesetzt? Wird die nonverbale Paarkommunikation durch die "Monogamie" negativ beeinflusst?

 

Und so habe ich mir zum Abschluss des Experiments eine ganzen Abend lang polygamen Tango gegönnt. Jede Menge verschiedener Tanzpartnerinnen. Bei jeder einzelnen habe ich mich zu Beginn der ersten Tanda erst einmal voll auf sie konzentriert. Was geht? Wie geht es? Und dann langsam anfangen.

 

Und meine Erkenntnis aus dem Versuch? Ich werde mir einen monogamen "Tangoharem" leisten. Viel mit der einen (festen) Tanzpartnerin tanzen. Das macht am meisten Spaß und fördert mein Vorwärtskommen. Aber gleichzeitig viel mit verschiedenen Frauen tanzen. Dadurch werde ich nicht "tangoblind". Und schließlich macht es auch immer wieder Spaß mit einer neuen Frau zu tanzen.

 

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